Streetbunnycrew
Warum fahren Motorradfahrer in rosa Hasenkostümen im Kreis?
Also „im Kreis“ fahren Motorradfahrer ja quasi immer. Sie fahren zuhause los und kommen zuhause wieder an. – Den meisten von ihnen geht es gut. Sonst könnten sie sich kein Motorrad leisten.
Wenn man so auf dem Motorrad kreiselt / modern = cruised, hat man den Kopf frei von Sorgen. Pferdestärken unterm Hintern, legt man sich mehr oder weniger elegant in die Kurven und genießt das persönliche Wohlergehen.
Rosa Hasen? – Nein, weit und breit sind keine rosa Hasen zu sehen.
Und doch! – Bei einem der Motorradfahrer ist eine Idee entstanden und er wollte sich Kumpane suchen, die diese Idee teilen, mit ihm tragen …
… eine Streetbunny-Crew
Wie wäre es, wenn wir, denen es gut geht, uns einsetzen für andere, für Schwächere, für kranke Kinder, für Obdachlose, für Angehörige von verunfallten Motorradfahrern, einfach für alle, die unsere Hilfe gerne annähmen?
… Kein passionierter Motorradfahrer hat ausschließlich Motorradfahrer in seinem Umfeld, die noch dazu offen sind, sich für charitative Zwecke einzusetzen. – Es passiert, was in unserer modern vernetzten Welt geschieht: Gleichgesinnte finden Gleichgesinnte in einem Internet-Forum.
So war es auch bei den Streetbunnys. Ideen gab es viele, auch eine Vereinsgründung wurde in Erwägung gezogen. Als das ursprüngliche Forum von 8 auf gut 100 Sympathisanten angewachsen war, konnte nicht zielgerichtet gearbeitet werden. Obwohl der gute Wille da war, drohte alles unstrukturiert im Sand zu verlaufen. – Frostige Zeit für die rosa Hasen.
Als das Ganze einzuschlafen drohte, gründete einer der Engagierten, Kai Lademann, eine Facebook-Gruppe, aus der letztendlich der Streetbunnycrew e. V. hervorgegangen ist. Kai Lademann ist somit eigentlich der Urvater der SBC. Seinem hartnäckigen Engagement für die IDEE, die von damals noch recht seltenen „Original-Hasen“ der ersten Stunde unterstützt wurde, verdankt die SBC ihr Dasein.
Heute führt Andreas Groß-Hardt als 1. Vorsitzender der Bunny-Familie das buntgemischte Rudel. – Als „Rudel-Bunny“ sieht er selbst sich nicht. „Es gibt so viele Mitglieder aus unterschiedlichen Branchen und Schichten, da soll jeder seinen Platz finden, der zu seinen Talenten und Prioritäten passt.“ – ‚Fördern statt Fordern‘ sei eine gute Strategie, schließlich sind es alles Freiwillige, die für den guten Zweck ihre Freizeit opfern.
Für die Koordination und Betreuung der mittlerweile 12 Regionen in den Bundesländern ist viel Zeit, Geduld und Einfühlungsvermögen gefragt. – Andreas Groß-Hardt kennt dabei nur ein Tabu: Radikale, die uns benutzen wollen für eigene Zwecke, haben bei uns keine Chance.
Für die Historiker unter den Lesern: | |
Die Mitglieder eines fränkischen Motorradforums, die bisher einfach nur mit ihrem Motorrad im Kreis gefahren waren, fuhren auf dem größten bayerischen Tuningevent (Streetculture) als rosa Hasen. Es war einfach nur Gaudi | |
2010 | Forum / Abspaltung vom Forum |
2010 | eigenes Forum |
2011 | erstmalige Nennung des Namens “Streetbunny-Crew” |
Forum wächst von 8 auf 100 Mitglieder | |
2012 | fast wäre die Idee gestorben, das Forum lag quasi brach |
2013 | neue Ära: Die Ende 2012 übriggebliebenen zirka 30 Leute wollten dennoch die Idee nicht aufgeben und waren weiterhin miteinander verbunden |
04/2013 | 1. Spendenfahrt (die rund 40 Mitglieder hatten nicht aufgegeben in der Region Nürnberg (heute Bayern Nord-Ost), Ingolstadt und Würzburg (heute Unterfranken)) |
08/2013 | Es ist offiziell: “Streetbunnycrew e.V.” wird gegründet |
2014 | Neue Regionen sind entstanden: Schwaben (heute Baden-Württemberg), Hamburg und Hessen |
2014 | Hasen tragen Rosa, für Hasenmädchen gibt es weiße Bunnykluft |
2014 | Spenden in Höhe von 17.200 € |
2015 | Neue Regionen sind entstanden: München und Oberpfalz |
2015 | Der junge Verein hat über 300 Mitglieder |
2015 | Bundesweit unfassbares Engagement: Die rosa Hasen sammeln über 26.000! |
2016 | Neue Regionen sind entstanden: Berlin und NRW |
2016 | Zunehmend war virtuelle Vernetzung gefragt, die gut gelungen ist. Die rosa Hasen haben bundesweit fast 32.000 € gesammelt. |
2017 | Bundesweit 360 Bunnys. – Die Streetbunnys werden immer bekannter …. |
2017 | Die rosa Hasen haben bundesweit fast 37.000 € gesammelt |
2018 | Das Finanzamt Nürnberg anerkennt die Gemeinnützigkeit der SBC |
2018 | Bundesweit werden über 26.000 € von den Hasen an Spendenziele weitergegeben. |
2019 | Die Region Allgäu wird gegründet und die Region Weser-Ems befindet sich im Aufbau – damit umfasst die Streetbunnycrew mittlerweile 11 Regionen und erstreckt sich vom südlichsten Punkt Deutschlands bis zur Nordsee. |
Die Streetbunnycrew hat mittlerweile knapp 400 Mitglieder, davon ca. 150 im e.V. organisiert. Unsere Facebook-Seite umfasst über 12.500 Abonnenten und die Homepage wird im Monat über 10.000-mal besucht. Zwischen 2014-2018 konnten wir bundesweit eine Spendensumme von ca. 150.000 € an bedürftige zusammentragen. (Stand September 2019 – Die Spendensaison 2019 ist noch nicht abgeschlossen) |
Auf die Anerkennung der Gemeinnützigkeit [eingetragener Verein] sind die Streetbunnys sehr stolz. Neben der Anerkennung der immensen ehrenamtlichen Arbeit, die bundesweit geleistet wird, ist mit diesem Status auch steuerrechtlich eine – wenn auch arbeitsintensive – Basis geschaffen für die Zukunft.
Was aber ist der tollste Verein ohne Mitglieder, ohne Dich?
Unsere Motivation ist:
- Fröhliche Menschen spenden eher und mehr als Schlechtgelaunte.
- Motorradfahrern geht es meistens gut – 1 Euro wenigstens, gerne mehr, das sollte einfach drin sein.
- Wer sich „zum Deppen macht“ quasi, wird gefragt, warum er das macht, und wenn er es erklärt, öffnet das [spendierfreudige] Herzen.
Wir sind nach wie vor ein kleiner Verein, bei uns kannst Du Dich persönlich einbringen. Unsere Türen sind offen für alle, die unsere Idee toll finden.
Bundesweit gibt es mittlerweile deutlich mehr Bunnys als 2010.